Je nach Lebenssituation und Alter stellt unser Körper unterschiedliche Ansprüche an die Versorgung mit Nährstoffen. Vor allem für werdende Mütter, Kleinkinder und Senioren ist die besondere Nährstoffdichte von Fleisch bedeutend. Vitamine, Mineralien und Aminosäuren aus Fleisch werden vom Körper meist sehr gut verwertet und beugen gefährlichen Mangelerscheinungen vor. Wir haben uns mal einige herausgepickt.

Die B-Vitamine

Vitamine B1, B6 und B12 sind wichtige Nährstoffe, die der menschliche Körper zwingend benötigt, um die eigene Gesundheit zu erhalten. So kommt zum Beispiel Vitamin B12 [1] ausschließlich in tierischen Produkten vor und ist unter anderem für die Blutbildung sowie das Immun- und Nervensystem wichtig. Rindfleisch gehört zu den besten Quellen für Vitamine B12 und B6. Bei Schweinefleisch schlagen insbesondere die Vitamine B1 und B6 [2] zu Buche.

Eisen – der wichtigste Mikronährstoff

Eisen ist unerlässlich bei der Bildung des Hämoglobins, des roten Blutfarbstoffs. Ohne diesen ist der Sauerstofftransport im menschlichen Körper nicht möglich. Eisenmangel ist selbst bei uns in Deutschland recht verbreitet, lässt sich mit einer ausgewogenen Mischkost aber so gut wie immer vermeiden.

Gerade während der ersten Jahre der (früh-)kindlichen Entwicklung ist eine gute Versorgung mit Eisen ganz besonders ausschlaggebend. Für Kleinkinder im Alter von ein bis sieben Jahren liegt die empfohlene Tagesmenge bei acht Milligramm. Eine Unterversorgung kann gravierende gesundheitliche Folgen haben. Neben Kindern haben auch Schwangere, Mütter in der Stillzeit und ältere Menschen einen erhöhten Bedarf. Für Jugendliche mitten im Wachstum gilt dies ebenfalls.


Eisen aus tierischen Produkten wird besser verwertet

Ein Eisenmangel lässt sich durch eine ausgewogene Ernährung so gut wie immer vermeiden, solange keine genetischen Vorbelastungen oder Vorerkrankungen vorliegen. Eisen aus tierischen Produkten wird dabei vom Körper sehr gut aufgenommen und verwertet, anders als bei Fleischersatzprodukten. So haben Forscher in Schweden herausgefunden, dass viele Fleischersatzprodukte zwar nominell einen hohen Eisengehalt aufweisen (manche auch durch künstliche Anreicherung), doch dieses Eisen vom menschlichen Körper nicht aufgenommen werden kann. [3]


Fleisch ist der Proteinlieferant Nummer 1

Fleisch ist bekannt für seinen hohen Proteingehalt. Protein ist elementarer Baustein aller lebenden Organismen und hat vielfältige Funktionen im menschlichen Körper. Die kleinsten Bausteine der Proteine sind Aminosäuren. Fleisch ist für den Menschen gerade deshalb ein wertvoller Proteinlieferant, weil es reich an essentiellen Aminosäuren ist. Proteine aus tierischen Lebensmitteln enthalten i.d.R. alle unentbehrlichen Aminosäuren in ausreichender Menge. Da diese bei tierischen Produkten zudem im richtigen Verhältnis zueinander vorliegen, hat tierisches Eiweiß eine sehr hohe biologische Wertigkeit und wird sehr gut aufgenommen. Ähnlich wie beim Eisen unterscheidet sich auch bei Protein der Bedarf je nach Altersgruppe. So ist er bei Kindern und Jugendlichen sowie bei Frauen während Schwangerschaft und Stillzeit deutlich erhöht.


Viel Protein, wenig Kalorien

Die hohen Proteingehalte bei optimaler Aminosäurenzusammensetzung und vergleichsweise geringen Kaloriengehalten machen Fleisch zu einem bedeutenden Bestandteil einer ausgewogenen Mischkost. Betrachtet man die reine Proteinmenge, so wäre der Tagesbedarf eines durchschnittlichen Erwachsenen [2] beispielsweise durch 415 g Haferflocken gedeckt. Mit dieser Menge würden jedoch bereits 1.580 Kilokalorien aufgenommen. Alternativ könnte mit dem Genuss von 191 g Schweinefilet ebenfalls der Tagesproteinbedarf gedeckt werden - dabei würden lediglich 292 Kilokalorien aufgenommen werden. Beim Rinderfilet würden gut 200 g den Tagesbedarf decken mit sogar nur 258 Kilokalorien. Ein weiterer Vorteil bei Fleisch ist neben der geringeren Kalorienzufuhr auch das schnell einsetzende und anhaltende Sättigungsgefühl.


Neue Antioxidantien im Fleisch entdeckt

Fleisch ist weitaus mehr als ein bloßer Lieferant für Nährstoffe. Eine aktuelle Studie [5] eines japanischen Forscherteams entdeckte eine Reihe neuer Antioxidantien, die nur in Fleisch von z.B. Rind und Schwein vorkommen. Professor Hideshi Ihara vom Team der Osaka Metropolitan Universität betont, dass diese im Fleisch neu entdeckten Antioxidantien eine bemerkenswert hohe antioxidative Aktivität aufweisen.

Antioxidantien sind Stoffe, die eine "protektiver Wirkung" besitzen: Sie schützen unsere Zellen vor freien Radikalen (hochreaktiven Sauerstoffverbindungen) die das Erbgut (DNS), Proteine und andere wichtige Moleküle im Körper schädigen können, was zu vorzeitiger Zellalterung führen und eine Reihe von Krankheiten begünstigen kann wie Krebs, Herzerkrankungen oder Alzheimer. Antioxidantien neutralisieren diese freien Radikale und verhindern, dass sie Schaden im Körper anrichten. Vitamin C, Vitamin E, Mineralstoffe wie Selen und Zink (Fleisch enthält davon viel) und weitere Verbindungen wie Flavonoide und Carotinoide zählen zu diesen Stoffen.

Fleisch liefert also nicht nur Energie, sondern auch eine nahezu vollständige Nährstoffkombination für den menschlichen Körper. Auch unter dem Standpunkt der Evolution ist Fleisch seit Jahrmillionen ein unverzichtbarer Bestandteil der menschlichen Ernährung. Dies bedeutet aber nicht, dass pflanzliche Proteinquellen nicht ebenfalls wertvoll sind - tierische und pflanzliche Lebensmittel ergänzen sich ideal.